Vortrag / Rede Denkerei: Imaging Science Symposium zur Formwerdung & Formgebung
25./26.01.2013
Ort:
Denkerei
Oranienplatz 2
10999 Berlin
www.denkerei-berlin.de
Formen dienen seit jeher als universelle Träger und Ausdruck von Informationen – wie Bewegungen, Klangformen, Laute, Sprache, Zeichen, Schrift und Geschichte(n), Bilder und Ikonen. Das Symposium wird diese kulturgeschichtlich vertrauten Formen verwenden, um die Prozesse der genetischen, molekularen, evolutiven, neuronalen und kosmischen Formwerdungen zu untersuchen. Wie lassen sich Wirkprinzipien so formulieren, dass sie für die verschiedensten Disziplinen anschlussfähig sind?
Freitag, 25.01.2013
17 Uhr Einführung
17: 30 Uhr - Panel I
Roland Brock (Nijmegen/NL) - Formwerdung – vom Molekül zum Organismus
Hans Meinhardt (Tübingen) - Strukturbildung in der Biologie – Von der Zelle zum Organismus
Gerhard Scholtz (Berlin) - Genese und Genealogie: Die Besonderheiten biologischen Formwandels
Samstag, 26.01.2013
13 Uhr - Panel II
Martin Schöne (Berlin) - Formen neuronaler Aktivierung und der frühen Identitätsbildung
Axel Buether (Wuppertal) - Von den Formen der Wahrnehmung zur Sprache der Formen
Thomas Görnitz (Frankfurt) - Formwerdung – vom Kosmos zum Leben
17 Uhr - Panel III
Harry Lehmann (Berlin) - Ästhetische Formbildung und die Eigenwerte der Wahrnehmung & Leah Muir (Berlin): "Paganinis Streichquartett für Bernhard Lang", ePlayer-Installation (2012).
Bazon Brock (Wuppertal/Berlin) - Formbildungsprozesse nach Vorgaben der Kunstwissenschaft
"Daß der Wille zur Form unsere Definition für Kunst ist, brauche ich wohl kaum zu sagen. Kunst ist niemals etwas anderes als Wille zur Form. Aber etwas anderes ist nötiger zu sagen: Kunst als Wille zur Form ist nur ganz selten da; nur dann, wenn eine neue Zeit reif ist, geformt zu werden, Form zu werden."
Franz Marc
„Crick und Watson klären 1953 die Struktur der DNA anhand von Form-Experimenten. Das war das große Erweckungserlebnis: von da an ist alle Wissenschaft bildend, es ist nicht mehr die Bildende Kunst, sondern die Bildende Wissenschaft, alle Wissenschaftler müssen bilden und alles künstlerisches Tun ist erkennen. Denn, wenn die Hand etwas macht, also bildet, dann liegt in dem Manipulieren mit der Hand im Greifen der Dinge auch schon der Begriff, den ich dann nur noch elaborieren muss, um zu kapieren, was ich da gemacht habe. Also ist das Greifen und das Begreifen eine Einheit.“
Bazon Brock vor dem Werk “Raumplastik”(1951) von Norbert Kricke.
Weitere Informationen unter: http://denkerei-berlin.de/kalender/?id=1091